Folge 44: Missa Gaia - Friede der Seele
Die dritte Folge zu Peter Roths Komposition «Missa Gaia» spannt den Bogen vom Credo mit dem Text von Hannah Arendt zum ‘Dona nobis pacem’ des Schlusschores. Dazwischen aber erklingt ein eingeschobener Teil mit dem Titel ‘Leben und Tod’. Genau dies spricht Regina Bayer in ihrer ersten Frage an: Warum dieser Teil über Leben und Tod – auch wenn er in der üblichen Messliturgie gar nicht vorkommt? Nun, wenn wir die Endlichkeit jedes Menschen verdrängen und abspalten, wie das in unserer einseitig materialistischen und konsumorientierten Gesellschaft üblich ist, spalten wir uns auch von der Natur ab. Die Mit-welt wird zur Um-welt – wie Verena Hubmann im Gespräch am Ufer des Rheins sagt. Damit bringt diese dritte Zauberklangfolge zur ‘Missa Gaia’ mein innigstes Anliegen auf den Punkt: Sehen wir uns endlich als verantwortungsvoll handelnde Organe von Mutter Erde. Leben wir nicht länger als abgespaltene Egos, die die begrenzten Ressourcen unseres blauen Planeten achtlos verschwenden, ausbeuten und zerstören. Denn was wir der Erde antun, das tun wir uns selbst und den nachfolgenden Generationen an!